Etwa fünf Prozent der Weltbevölkerung bezeichnen sich als Indigene, das sind gut 370 Millionen Menschen. Die meisten von ihnen leben in abgelegenen Regionen der Erde. Sie bilden rund 5.000 Völker, die in über 70 Staaten leben. Die Geschichte indigener Völker ist über die letzten Jahrhunderte auch eine Leidensgeschichte geworden, da sie seit Generationen Diskriminierung und Eingriffen in ihren Lebensraum ausgesetzt sind. Ganze Völker wurden und werden aus wirtschaftlich profitableren Regionen vertrieben, überrannt, zwangsintegriert oder -umgesiedelt, durch Krankheiten stark dezimiert oder ganz hinweggerafft. Diese Eroberung ist noch nicht abgeschlossen.
Mit dieser Webseite wollen wir zeigen, wie indigenes Leben durch Landraub für Landwirtschaft, Bergbau, Energie bedroht ist, und was es bedeutet, wenn Kulturen, Sprachen, Religionen, traditionelles Wissen verschwinden.
Anschlag der 95 Thesen schlägt alles - Titel/beschreibt
Vor mehr als einem Jahr habe ich mich bewusst dazu entschieden, einen ökologischen Freiwilligendienst zu absolvieren. Ich kann nicht gut mit Kindern und soziale Arbeit liegt mir nicht, davon war ich überzeugt. Schließlich bin ich hier in Conteburica gelandet, Selbstversorgung und Umweltbildung sind die Hauptthemen meines Projektes. Umweltbildung und Ich - so war das nicht geplant.
Aber Ziel des Jahres ist es ja auch, etwas Neues zu wagen und ich beschloss, dem ganzen eine Chance zu geben. Während ich zu Beginn meiner Arbeit monatelang auf die Erlaubnis und ein Dokument des Gemeinderates warten musste, entwickelte ich sogar richtige Vorfreude auf meine neue Aufgabe und mit der Zeit sammelten sich immer neue Ideen in meinem Kopf. Nachdem die Bürokratieschlacht endlich gewonnen war glaubte ich, die größte Hürde bereits genommen zu haben und in den folgenden Wochen bereitete ich gewissenhaft kleine „Unterrichtsstunden“ vor.
Erleichtert nach 2 Wochen Verhandlung
Ich wollte spielerisch Begeisterung für die Natur wecken und natürlich auch etwas Wissen vermitteln, aber natürlich war das in der Praxis sehr viel schwieriger als erhofft. Im tristen Ambiente der Schule schaffte ich es nicht, die Begeisterung und das Interesse der Kinder zu wecken und alle Spiele endeten in heillosem Chaos. Ich probierte Verschiedenes aus und fragte unsere Koordinatorin nach Tipps. Schließlich versuchte ich mich am Verhalten der Lehrer hier zu orientieren, obwohl ich ja nie als Lehrerin auftreten wollte. Die Frustration wuchs und nach einigen Wochen wollte ich eigentlich nur noch aufgeben. Plötzlich wusste ich wieder sehr genau, warum ich nie mit Kindern arbeiten wollte.
Erleichtert nach 2+4 Wochen Verhandlung
Eines Tages dann, und ich weiß bis heute nicht so ganz warum, wurde alles plötzlich einfach. Eine meiner Ideen war es ursprünglich, einen Schulgarten zu gründen. Das hatte ich angesichts der Motivation der Kinder und starkem Werkzeugmangel allerdings schnell wieder verworfen. In einem Gespräch mit einem Mädchen der 6. Klasse erwähnte ich diese Idee und dann geschah, was ich nie für möglich gehalten hatte. Die Klasse wurde zusammen getrommelt und innerhalb von zehn Minuten organisierten die Mädels alle benötigten Materialien und versprachen in der folgenden Woche Samen mitzubringen.
Erleichtert
Nach mehreren Wochen Arbeit nimmt der Garten nun langsam Gestalt an. Neben Obst und Gemüse sprießen auch einige Blumen und die Kinder sind mit Freude bei der Sache. Nebenbei haben wir noch kleinere Recycling-Projekte gestartet und beispielsweise alte Waschmittelkanister bemalt, Blumen hinein gepflanzt und diese in der Schule aufgehängt. Das anfängliche Misstrauen gegenüber „der Weißen“ ist verschwunden und neulich wurde ich sogar mit einem aufgeregtem „Jana, Jana schau mal, die Tomaten sind gesprossen!“ begrüßt. Wenn ich heute sehe, wie die Kinder Verantwortung für den Garten übernehmen und sich um ihre Pflänzchen kümmern, könnte ich jedes Mal platzen vor stolz auf „meine Mädels und Jungs“. Mittlerweile wandere ich gerne jeden Mittwoch zwei Stunden pro Weg nach Alto Conte, das höchstgelegene Dorf des Territoriums, und ich bin froh, dass ich nicht aufgegeben habe, als nicht klappen wollte. Denn vielleicht stimmt es gar nicht, dass ich nicht mit Kindern umgehen kann, sondern mir fehlte einfach etwas Übung.
Zehn Jahre nach der Verabschiedung der Erklärung zu Rechten indigener Völker durch die Vollversammlung der Vereinten Nationen und auf der Grundlage der über fünfzigjährigen Erfahrungen der Zusammenarbeit der kirchlichen Hilfswerke mit indigenen Völkern beschäftigt sich die Tagung mit ihrer heutigen Situation, dem aktuellen Stand der Zusammenarbeit sowie ihrer Rolle für Gesellschaft und Umwelt im XXI. Jahrhundert.
Guarani auf dem Weg nach München
Als Repräsentant der Guarani ist Cacique (Häuptling) Ládio Veron auf Europatour. Er will über die aktuelle Lage und die Auswirkungen des internationalen Agrargeschäfts berichten sowie ein Unterstützungsnetzwerk aktivieren.
Akkulturation
Kulturelle Veränderungen, die auftreten, wenn die Mitglieder unterschiedlicher Kulturen miteinander in Kontakt treten.
Assimilation
Das Verschmelzen der Mitglieder einer ethnischen Gruppe mit einer anderen, mit der konsequenten Aufgabe der Identität der bisherigen Gruppe.
Die Geschichte der Indigenen in Brasilien ist durch Sklaverei, Gewalt, Krankheiten und Völkermord gekennzeichnet. Vor 1500 war das heutige Staatsgebiet Brasiliens nahezu ausschließlich von indigenen Völkern bewohnt. Damals lebten schätzungsweise 11 Millionen Menschen in Brasilien, die sich auf rund 2.000 verschiedene Völker verteilten. (Heute leben noch rund 400.000 Indigene in Brasilien, die sich auf etwa 200 Völker verteilen).