Indigene Welten

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Glossar - Begriffe

Eingetragen von mg, prwa am Februar 16, 2017 in
Glossar

Akkulturation
Kulturelle Veränderungen, die auftreten, wenn die Mitglieder unterschiedlicher Kulturen miteinander in Kontakt treten.

Assimilation
Das Verschmelzen der Mitglieder einer ethnischen Gruppe mit einer anderen, mit der konsequenten Aufgabe der Identität der bisherigen Gruppe.

Autorität
Das anerkannte Recht eines Individuums andere in einem gewissen Rahmen zu befehligen; legitimierte Macht.

Bande (auch Gruppe oder Horde)
Kleine (bis zu 100 Leute) Gruppe mit flexibler Zusammensetzung, die auf Nahrungssuche saisonal wandert, oftmals Jäger und Sammler.

Dialekt
Variationen innerhalb einer einzelnen Sprache, basierend auf Faktoren wie Region, Subkultur, ethnische Identität und sozialer Schicht.

Domestizierung
Prozess, in dem Menschen die Verteilung, Menge und biologische Merkmale bestimmter Tuere und Pflanzen kontrollieren, um ihren Nutzen für den Menschen zu erhöhen.

Ethnische Gruppe
Eine - basierend auf der Wahrnehmung von Abstammung, gemeinsamer Vergangenheit und kultureller Traditionen - namentlich benannte Gruppe, die sich kulturell von anderen Gruppen unterscheidet.

Ethnische Homogenisierung
Der Versuch, in einer bestimmten geographischen Region eine einzelne ethnische Gruppe zu bilden/anzusiedeln.

Ethnische Säuberung
Die Vernichtung oder Beseitigung einer unerwünschten ethnischen Gruppe von einem Land oder aus einer Region.

Ethnozentrismus
Einstellung oder Meinung, dass die Werte, Moralvorstellungen und Gewohnheiten der eigenen Kultur denen anderer Kulturen überlegen ist.

Genozid
Der vorsätzliche Versuch, die Mitglieder einer ethnischen Gruppe oder kulturellen Tradition zu vernichten.

ILO-Konvention 169
Die einzige internationale Norm, die indigenen Völkern rechtsverbindlichen Schutz und Anspruch auf Grundrechte garantiert. 1991 in Kraft getreten, seither aber lediglich von 22 Staaten ratifiziert.

Indigene Völker
Kulturell eindeutig unterscheidbare Völker, die eine bestimmte Region länger bewohnen/bewirtschaften als Menschen/Völker, die diese Region kolonialisierten oder dort einwanderten.

Interamerikanische Kommission für Menschenrechte
Gegründet 1959 von der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS), sind die Amerikanische Erklärung der Menschenrechte und -pflichten, die Amerikanische Menschenrechtskonvention sowie die Charta der OAS die Grundlagen ihrer Arbeit. Mehrmals jährlich tritt die Kommission zusammen, die aus insgesamt sieben Kommissaren besteht, die für vier Jahre von der Generalversammlung der OAS gewählt werden. Kein Mitgliedsland darf mehr als einen Kommissar stellen. Die Kommission kann per Petitionen von indigenen Völkern oder Gemeinden angerufen werden, wenn sie der Meinung sind, dass ihre Rechte verletzt wurden. Als Antwort auf die Petitionen erlässt die Kommission Resolutionen und Empfehlungen an die Mitgliedsstaaten und fordert diese auf, die Rechte all seiner Einwohner gemäß der Amerikanischen Menschenrechtskonvention zu respektieren und sicherzustellen.

Interamerikanischer Gerichtshof für Menschenrechte
Der Gerichtshof wurde 1979 gegründet und untersucht Fälle, die von OAS-Institutionen oder Mitgliedsstaaten bezüglich Menschenrechtsfragen an ihn herangetragen werden. Darüber hinaus darf der Gerichtshof auch Empfehlungen zu innerstaatlichen Gesetzen abgeben und untersuchen, ob sie in Einklang mit der Amerikanischen Menschenrechtskonvention stehen. Sobald ein Staat, der die Amerikanische Menschenrechtskonvention ratifiziert hat (USA, Kanada, Brasilien gehören nicht dazu) einer Verletzung angeklagt wird, muss der Gerichtshof zu einer Entscheidung finden. Gegen die Urteile des Gerichtshofes gibt es keine Einsprucsmöglichkeit, allerdings eine neunzigtägige Frist für ein "Ersuchen um Interpretation".

Kolumbianischer Austausch
Austausch von Menschen, Krankheiten, domestizierten Tieren und Pflanzen und anderen kulturellen Wissen zwischen Völkern der westlichen und östlichen Hemisphäre, in erster Linie im Zusammenhang der Eroberung Südamerikas im 15. und 16. Jahrhundert.

Kultur
Das sozial erlernte Wissen und Verhaltensweisen, die von einer Gruppe Menschen geteilt werden.

Kulturdeterminismus
Die Auffassung, dass die Verhaltensweisen und Überzeugungen eines Individuums durch seine Kultur programmiert seien.

Kulturelle Identität
Kulturelle Tradition die eine Gruppe von Menschen als ihre eigene bezeichnet. Die geteilten Überzeugungen und Gewohnheiten, die definieren, wie sich eine Gruppe selbst als unverwechselbar sieht.

Kulturelles Wissen
Informationen, Fähigkeiten, Einstellungen, Überzeugungen, Vorstellungen, Werte etc., die Menschen in ihrer eigenen Kultur sozial erlernen.

Kulturrelativismus
Die Auffassung, das Verhalten anderer Völker nicht anhand der eigenen kulturellen Standards zu bewerten.

Landwirtschaft
Gezieltes pflanzen, kultivieren, pflegen und ernten domestizierter Futterpflanzen.

Sprache
Geteiltes Wissen über Wörter, Bedeutungen, Geräusche und grammatikalische Regeln um Nachrichten/Botschaften zu senden und zu empfangen.

Ständiges Forum für Indigene Angelegenheiten
Ein beratendes Gremium des Wirtschafts- und Sozialrats der Vereinten Nationen. Per Resolution der UN-Generalversammlung im Jahr 2000 ins Leben gerufen, umfasst seine Zuständigkeit alle indigen Fragen zu wirtschaftlicher und sozialer Entwicklung, Gesundheit, Kultur, Umwelt, Menschenrechte und Bildung. Das Forum darf allen UN-Gremien, -Programmen und -räten Empfehlungen und Ratschläge geben, die mit indigenen Themen befasst sind.

UN-Erklärung über die Rechte indigener Völker
2007 verabschiedet, erkennt die Erklärung die grundlegeneden Menschenrechte für indigene Völker an, darunter ihr Recht auf uneingeschränkte Selbstbestimmung, unveräußerliche kollektive Besitzrechte, die Nutzung und Kontrolle über ihr Land und dessen natürlichen Ressourcen sowie das Recht, ihre eigenen politischen, religiösen und kulturellen Institutionen zu bewahren und zu entwickeln sowie den Schutz ihres kulturellen und intellektuellen Eigentums. Nicht rechtsverbindlich.

UN-Sonderberichterstatter für die Rechte Indigener Völker
Im Jahr 2001 setzte die Kommission für Menschenrechte der UN, der heutige Menschenrechtsrat, einen Sonderberichterstatter für die Rechte indigener Völker ein. Er arbeitet Empfehlungen aus und berichtet dem Menschenrechtsrat jährlich über seine Tätigkeit. Sein Mandat erlaubt es dem Sonderberichterstatter, auf eigene Initiative tätig zu werden, wodurch er beispielsweise bei Recherchereisen nicht auf die Einladung einer Regierung angewiesen ist. Solche Besuche sind ein effektives Mittel, um internationale Aufmerksamkeit auf Menschenrechtsverletzungen an indigenen Völkern zu lenken.

Werte
Geteilte Ideen und/oder Standards über sinnvolle Ziele und Lebensweisen innerhalb einer Gruppe.

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